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Channel: Diabetes ist Ausdauersport
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Warten auf das (OmniPod-Kurier-)Christkind

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OmniPod: Messgerätfehler 4.
Ausgerechnet Heilig Abend
Nun ja, dieses Jahr war die Vorfreude und Spannung am Heiligen Abend gleich doppelt so groß!!! Wir warteten alle gespannt auf den Weihnachtsmann UUUNNND zudem hatte sich noch das OmniPod-Kurier-Christkind angekündigt, das extra aus Frankfurt nach Wittingen zu meiner Schwester einen Ersatz-PDM (OmniPod) liefern wollte.

Von vorn: Kurz vorm jährlichen, früh-morgendlichen Weihnachtslauf (Heilig Abend ist ein 24 Kilometer-Lauf Brauch geworden) wollte DexStar (Dexcom) kalibriert werden. Also, so mein Vorhaben: Blutzucker mit dem PDM meines OmniPods gegenchecken, Ergebnis: "Messfehler 4...". Watt'n Blutzuckerwert ;). Na Bombe! Neustart, Batteriewechsel... keine Chance, der PDM des OmniPods wollte nicht funktionieren bzw. mich meinen Blutzucker nicht wissen lassen.

Also habe ich mich auf die Suche nach einem alternativen Blutzuckermessgerät begeben. Ich habe zwar gefühlt 30 Stück, eins nach dem andere aus meinem Diabetes-Spint hervorzaubern können, doch keines davon war mehr benutzbar: entweder Batterien leer, Blutzuckerteststreifen abgelaufen oder keine zum Gerät passenden Testststreifen mehr im Spint vorrätig... Ein benutzbares Oldschool-Blutzuckermessgerät hatte ich dann doch noch entdeckt. Damit konnte ich dann DexStar kalibrieren und auch endlich loslaufen. Zeit war eh schon wieder knapp bemessen bis zur Weihnachtssause. Dann eben etwas schneller.

Nach dem Lauftraining gebe ich oft zusätzlich noch etwas Insulin-Bolus ab, damit die Blutzuckerwerte nicht zu stark ansteigen. So sollte es auch diesmal geschehen. OmniPod hat sich bei Bolus-Abgabe jedoch direkt verabschiedet. Mist! Konnte den PDM zwar Neustarten, aber der Sache traute ich nicht recht. Das Leben des PDMs hing mir zu sehr am seidenen Faden. Hatte für den Fall der Fälle auch kein Basalinsulin mehr zu Hause vorrätig um kurzfristig über die Festtage auf ICT/Basis-Bolus-Therapie umsteigen zu können.

Also DiaExpert angerufen, glücklicherweise haben die auch einen "Notdienst"über die Feiertage eingerichtet. Ich schilderte ihnen mein Problem. Per Express-Kurier (TNT) haben sie mir prompt zugesichert, umgehend einen Ersatz-PDM/OmniPod aus Frankfurt nach Hannover liefern zu lassen. Super Service! Frankfurt-Hannover — Auch nicht gerade ein Katzensprung!

Blöd nur, dass wir bereits am Nachmittag schon samt Eltern, Oma und Opa im Schlepptau nach Wittingen zu meiner Schwester und ihrer Family reisen wollten. Doch auch das Problem stellte sich als keines heraus: So konnte ich mit DiaExpert abkaspern, dass sie den Kurier direkt nach Wittingen zu meiner Schwester schicken.

Um 16:00 Uhr nachmittags waren wir dann auch alle wie geplant in Wittingen. Die Kirche, in der einer meinen Neffen beim Krippenspiel seinen Auftritt hatte, ließ ich jedoch ausfallen, um den Pumpenkurier in Empfang nehmen und mich um meine Blutzuckerwerte kümmern zu können. So lieb bin ich nämlich zu Knecht Diabetes, obwohl der mich wie Sch... behandelt!

Das OmniPod-Christkind war da :). Defekter PDM, ausgerechnet Heilig Abend. Aber auf den Service war Verlass. Ein Kurier brachte mir pünktlich zum Weihnachtsessen einen Ersatz-PDM :). Auf dem Foto: meine Schwester mit OmniPod links im Bild. Für mich gab es erst mal ne Flasche Sekt ;)
Der Kurier mit der Ersatz-Insulinpumpe/OmniPod kam dann allerdings erst, als meine family längst aus der Kirche zurück war, pünktlich zum Weihnachtsessen. Als es an der Haustür schellte, vermuteten wir zunächst den Weihnachtsmann. Jedoch nicht weniger herzlich wurde von uns dann eben nicht der Weihnachtsmann sondern das OmniPod-Kurier-Christkind begrüßt ;). Es durfte sich über eine Einladung zum Essen und eine kleines "Weihnachtsgeschenk" seitens meiner Schwester freuen.

Dankbar und ruhigen Gewissens konnten ich nun endlich anfangen Weihnachten zu genießen... Oder? Nun ja nicht Gans ähhh ganz, Fortsetzung folgt... ZWEITER TEIL

Stille Nacht, Hypo-Nacht

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Es kommt erstens immer anders und zweitens als man denkt. Nach dem nun Heilig Abend mein OmniPod abgeschmiert ist und der Ersatz-PDM pünktlich zum Weihnachtsessen bei meiner Schwester eingetrudelt war, konnte ich Weihnachten endlich genießen. Na ja fast...

Als Hendrik und ich irgendwann sattgefuttert und reich beschenkt das Bett aufsuchten (wir hatten bei meinen Eltern übernachtet), ließen wir uns sofort todmüde hinein fallen. Bei meinen Eltern können wir EIGENTLICH immer sehr erholsam schlafen. Es ist dunkel und still in dem kleinen Dorf, keine Automotoren, sondern wenn überhaupt nur Natur- und Tiergeräusche wahrzunehmen. Ganz anders als bei uns zu Hause: Wir wohnen mitten in Hannovers City, Altbau, hellhörig und unser Vorgarten ist quasi der Hauptbahnhof.
Kein Bock mehr auf dich, du Diabetes-Garstkopp!
Mit einem Gefühl von: "Ich hoffe, ich habe nicht zu wenig Insulin-Bolus für das Weihnachtsessen gespritzt" und einen Blutzuckerwert von 120 mg/dl schlief ich ich dann jedenfalls auch fast (!) ein. Doch es sollte eben anders kommen, keine Stunde später: erste Hypo. Okay: Essen! Her mit den Kohlenhydraten. Ich hatte ja noch nicht genug intus ;/. Hendriks Süßigkeiten mussten dran glauben, zumindest schon Mal die erste Hälfte davon, keine Stunde später dann der Rest der "nur die Besten für die Besten". Hendrik schien auch unterzuckert und hat sich gleich mit bedient ;). Na ja waren ja auch eigentlich seine Süßigkeiten, eben für "die Besten nur die Besten" ;). 

Die Insulinpumpe hatte ich bereits für zwei Stunden ausgeschaltet. Dennoch wollte der Blutzuckerwert nicht ansteigen. Es war wie verhext. Also ging es mit weichen Knie ab in die (Party-) Bar meiner Eltern (nach unten in die Küche hätte ich es nicht mehr geschafft)... In der Bar sollte doch auch noch irgendwo was Essbares zu finden sein, oder ;)? Das ganze Szenario erinnerte mich irgendwie an Samson, der in der Serie Chip & Chap wie hypnotisert/in Trance ist, wenn er Käse allein nur riecht. Der Verstand eines unterzuckerten Diabetikers setzt zwar nicht bei Käse, aber dafür bei kohlenhydratreichen/Zuckerhaltigem ebenso völlig aus.

Ich musste dann jedenfalls feststellen, dass in der Bar nichts Zuckriges mehr zu holen war, hatte noch auf übrig gebliebene Süßigkeiten von Mamas Geburtstagsparty gehofft ;). Okay, habe dann noch mal meinen Rucksack durchwühlt und immerhin noch einen Kokos-Chia-Samen-Rigel darin entdeckt, den ich sofort verputzt habe.

Mit niedrigen Blutzuckerwerten sollte es die ganze Nacht so weitergehen. Glücklicherweise habe ich die Hypos alle (bzw. diese Dauer-Hypo) bemerkt und nicht überschlafen. Das FreeStyle Libre, das ich in der "Heiligen Nacht" ;) im Betrieb habe, alarmiert/weckt mich ja leider nicht bei zu hohen oder zu niedrigen Blutzuckwerten. Deshalb bevorzuge ich auch gern DexStar (Dexcom G4) (ist auf Dauer nur leider etwas teurer, wenn die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt).

Die Auswirkung des EMS-Trainings: Nächtliche Dauer-Hypo.
Wie dem auch sei, ich lag die komplette Nacht wach, schweißgebadet, zittrig und war völlig neben mir. Sogar das Aufstehen bereitete mir Schwierigkeiten, der ganze Körper war verkrampft und die Knie weich wie Butter. Erst am Morgen wollte sich der Blutzuckerwert langsam aber sicher erholen (siehe Foto). Nun erwartete mich der Kater: Kopfschmerzen, leichte Übelkeit und überhaupt keinen Appetit mehr auf das Weihnachtsessen, das meine Eltern stundenlang in der Küche vorbereitet hatten.

Es blieb die Frage nach dem "Warum". Nachts bin ich für gewöhnlich doch so selten unterzuckert. Nun ja, ich hatte noch tierischen Muskelkater (so krass, dass ich kaum Treppen hinunterkam) von der Trainingseinheit bei "Bodyforming" (EMS-Studio). Jedes Mal nach dem EMS-Training (elektrische Muskelstimulation in Kombi mit Krafttraining) erwartet mich etwa 24- 48 Stunden danach ein Wahnsinnsmuskelkater, außerdem viel zu niedrige Blutzuckerwerte.
Turbo-Programm: EMS-Training bei Bodyforming
in Hannover. Voll unter Strom!
Da ich kurz vor Heilig Abend mich auch noch mit einer Trainingspartnerin für das "Turbo-Programm" im EMS-Studio entschieden hatte, sollte das wohl die Erklärung für diese krasse nächtliche Dauer-Hypo sein. Etwas irritiert bin ich aber doch, dass diese Hypo kein Ende finden wollte, trotz der Massen an Kohlenhydraten, die ich ich mir zuführen musste und trotz der über mindestens vier Stunden ausgeschalteten Basalrate!

Da sieht man mal den Effekt des "umstrittenen" elektrischen Trainings. Also, wenn das nichts bringt, was denn dann ;)?


Na ihr Narren, was WOLLT ihr 2015 tun ;)?

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Nicht mehr rauchen, 10 Kilo abspecken oder Blutzucker häufiger messen? Immer DIESE Silvester-Vorsätze... Mal ehrlich, das Thema ist doch durch. Ich hab genau genommen keinen einzigen Vorsatz für 2015. Wenn ich mir etwas vornehme, dann setze ich das sofort, bzw. schnellst möglich in die Tat um, sonst wird es eh nichts. Ich werde auch 2015 diesem Motto weiterhin treu bleiben: Nie warten immer gleich starten, somit bewusst im Jetzt leben.

Silvester 2014: Yoga in der Cleopatra-Suite in der Hotel-Pyramide Nürnberg. 
Außerdem möchte ich meine (Diabetes-/Sport-/Ernährungs-)Erfahrungen hier weiterhin mit euch teilen, denn wozu hat man sie denn, wenn man andere nicht daran teilhaben lässt? In dem Zusammenhang hoffe ich natürlich noch auf viele weitere Diabetiker, die 2015, nein noch heute an Silvester, also sofort ;) einen Blog starten oder ihre Erfahrungen anderweitig (Kommentare, Foren, Social Media) weitergeben werden. Damit helfen wir Diabetiker uns nicht nur gegenseitig, sondern veranschaulichen unseren individuellen, aktuellen Standpunkt, verdeutlichen woran es uns in der Diabetes-Therapie noch fehlt, was wir uns wünschen, welchen Weg Forschung, Krankenkassen, Ärzte, die Gesellschaft künftig gehen sollten, damit wir ein glückliches, (bedingt) gesundes Leben führen können – und das schnellstmöglich. Wir Betroffenen selbst sind doch diejenigen, die über all das Diabetes-Wissen verfügen, weil wir es auch "praktisch anwenden" müssen und damit am besten wissen, wie es ist, was es bedeutet mit Diabetes zu leben.

Mangelndes Selbstvertrauen/Selbstbewusstsein ist definitiv keine Ausrede über Diabetes nicht öffentlich reden zu wollen, sondern das ist lediglich Faulheit (sorry, nicht böse nehmen) und eine Schwäche, die man angehen kann. Eine Tugend des Buddhismus besagt: Geisteshaltung kann man verändern. Das habe ich auch getan und bin immer noch dran, denn insbesondere Selbstvertrauen ist mir auch nicht in die Wiege gelegt worden. Mittlerweile denke ich wie folgt: "Ich bin die Staeff mit Schwächen und Unzulänglichkeiten, aber habe eben auch meine Stärken. Was immer ich tun will und kann, fang ich an. In der Kühnheit liegt Magie! Ich erfülle mir meine Träume und Wünsche. " Punkt aus.

Eins noch: Man sollte dabei nicht nur an sich denken, bis einem übel wird, sondern allen Lebewesen zu ihrer Glückseligkeit verhelfen, denn sonst wird man selbst auch nicht glücklich. In diesem Sinne, kommt gut ins neue Jahr und lebt eure Träume: JETZT!
Bin auf dem Weg nach 2015, bis dahin!

Ayurveda-Massage: für Diabetiker streng verboten!

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Wir, das sind Moppi, Garstkopp (mein Diabetes) und ich, wollten es im Jahr 2014 noch irgendwie hinbekommen (wenn auch auf den letzten Drücker) runterzukommen und zu entspannen! Die letzten zwei Tage des Jahres wollten wir zu zweit... ähh dritt (wie konnte ich Garstkopp nur vergessen ;) mitzuzähen), mit Wellness und Massagen genießen. Gleichgültig an welchem Ort, wir wollten einfach nur raus aus dem Trott, den Alltagsstress hinter uns lassen, uns mal so richtig verwöhnen und es uns gut gehen lassen.

So kam es, dass wir kurzfristig die Cleopatra-Suite in der Hotel-Pyramide buchten, ein Hotelzimmer mit Panoramablick, Wasserbett und Whirlpool. Die Hotel-Pyramide selbst bietet zudem Wellness, Sauna, Fitness, Laufbahn und Massagen an. Doch ausgerechnet letztere sollte mir (als Typ-1-Diabetikerin) zum Verhängnis werden bzw. wäre mir laut Ayurveda-Tante zum Verhängnis geworden, wenn sie die Massage tatsächlich durchgeführt hätte!!!

Cleopatra-Suite in der Hotel-Pyramide in Fürth, ein schöner Ort zum Entspannen. Das volle Wellness-Programm für meinen Mann, mich und den Garstkopp (meinen Diabetes/Blutzucker)
Morgens um 10:00 Uhr nach dem Frühstück freuten wir uns jedenfalls schon riesig auf eine jeweils 80 Minuten lange Kneterei. Doch die Vorfreude sollte nur genau so lange anhalten, bis die Ayurveda-Tante anreiste (extern, sie gehört glücklicherweise nicht zum "Inventar" des Hotels) und ich sie darauf hinwies, dass ich einen OmniPod trage. Denn dann erlebte ich das, was ich in 18 Jahren Diabetes-Karriere noch nicht erlebt hatte:

Sie gab mir fast frech zu verstehen (so in etwa):

"Tja, das hätten Sie mir vorher sagen müssen, dass sie Typ-1-Diabetes haben. Bei Ayurveda-Massagen mische ich im Vorfeld spezielle, heilende Öle, die ich anwende und zwar individuell auf jeden zugeschnitten. Das ist nicht mit einer herkömmlichen Massage zu vergleichen. Meine Massagen sollen nicht der Entspannung dienen, sondern medizinisch wirken.

Hö? Sie kennt doch ihre anderen Kunden auch nicht vorher und muss auf (fast) alle Fälle vorbereitet sein. Außerdem war uns nicht einmal bewusst, dass wir eine Ayurveda-Massage bekommen, geschweige denn Heilung von unheilbaren Krankheiten erfahren sollten ;D. Shiatsu-, Thai- oder meinetwegen auch "Frei-von-Krankheit"-Massage wären uns auch recht gewesen, wenn diese "verdammt noch mal" einfach nur entspannt.

Sie fuhr fort:
... Außerdem wird durch die Öle alles schmierig, auch ihr Pod.

Ach was ;)? Und den Pod-Bereich (diese etwa sieben Zentimeter), kann man den nicht aussparen? Einmal wöchentlich auf der Arbeit komme ich auch in den Genuss einer Massage, dabei wird auch Öl benutzt und der Pod-Bereich halt nicht mitmassiert.

... Und wenn Sie einen Kreislaufzusammenbruch erleiden, dann kann ich das doch nicht verantworten. Und Diabetes, der Typ 1, der ist besonders gefährlich. Das geht nicht. Das sollten Sie doch wissen! Ich kann die Massage bei Ihnen nicht durchführen!

Vorsicht, dass Sie sich nicht anstecken!!!

... Alternativ kann ich Ihnen aber gerne eine Bein- und Fußmassage anbieten. 

Nein Danke, ich verzichte gerne. Diabetiker haben's doch alle mit den Füßen. Letzteres habe ich mir dann doch verkniffen, sonst hätte die es wohl möglich noch ernst genommen. Moppi hatte dann auch keinen Bock mehr auf die Tante. Und Tschüss...

Sie rief uns noch hinterher:

Die 100 Euro muss ich Ihnen trotzdem berechnen, schließlich bin ich extra angereist.

Natürlich! Geht es noch??? So Beschwerde war fällig und die 100 Euro haben wir natürlich nicht gezahlt. Das Hotel-Personal, bei dem ich mich beschwerte, konnte meine Entrüstung voll und ganz verstehen und hat sich mehrfach bei uns entschuldigt.

Wenn es auch keine Massagen gab, konnte ich aber mit Moppi und Garstkopp anfangs erwähnte Angebote des Hotels: Whirlpool, Wasserbett und nicht zu vergessen: Spezialitäten wie
Baumstriezel genießen (siehe Foto oben)! Die Massage wird nachgeholt, aber nicht bei der Ayurveda-Tante versteht sich, sondern eben in Hannover, in der Massagepraxis unseres Vertrauens ;).
Tschüüüüß Hotel-Pyramide in Nürnberg. Erholsam war es, wenn es auch keine Ayurveda-Massage für mich gab :( / für Typ-1.Diabetiker gibt.

Ich bin dann mal Om!

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Burnout, Diabetes-Burnout, Freizeit-Burnout...? Schluss-mit-lustig-Burnout! Om...

Blutzuckermanager und der eigentliche Job

Ich gebe es zu, ich schimpfe viel über meine Blutzuckerwerte, wenn sie nicht spuren wollen. Dieses ewige Rauf-und-Runter, das man sich nicht wirklich erklären kann, nervt halt. Ich werde mich wohl nie daran gewöhnen, dass ich als Typ-1-Diabetiker neben meiner eigentlichen beruflichen Laufbahn (die bereits 50 Stunden die Woche in Anspruch nimmt) noch ne zweite am Hacken habe, die nicht weniger anstrengend ist. Man ist nebenbei mal eben noch als Diabetes-Manager tätig und in Sachen optimaler Blutzucker rund um die Uhr im Einsatz. Man hat halt eine verantwortungsvolle Aufgabe eines Organs, also die der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zu übernehmen. Stress, unregelmäßiger Schlaf und unregelmäßiger Tagesablauf, Ernährung, Training oder einfach nur irgendwelche "doofen" Hormone, die zur falschen Zeit am falschen Ort sind, zählen zu den Faktoren, die den Blutzucker aus der Bahn werfen (können). Was wiederum zu lästigen, teils völlig überflüssigen und sorry dämlichen Grübeleien führt. Wen wundert's, dass Diabetiker schneller Burnout und Depressionen bekommen? Und so etwas ist durchaus ernst zu nehmen (habe es selbst "hinter" mir)!

Dexstar (Dexcom G4 von Nintamed) unterstützt mich in meinem Job als Blutzuckermanager!

Leistungsdruck und Wettbewerbsgedanke in der Freizeit

Aber damit genau das nicht (mehr) passiert, habe ich viele Hobbys, die mir gut tun. Meine damalige Therapeutin hat mir geraten, Dinge zu tun, die mir Spaß machen, die kein "du musst, du musst, du musst" vorsehen. Ich laufe deshalb viel, betreibe Krafttraining, Schwimmen und Spinning (damit meine ich nicht die Kurse die ich leite, sondern ich fahre bewusst auch nur für mich). Außerdem nähe, bastele, zeichne ich gern in meiner Kreativ-Ecke zu Hause (siehe auch "Diabetes und Kunst"). Lesen ist auch etwas, was mich entspannt (gerne auf langen Zugreisen). Spaß habe ich mittlerweile auch am Backen und Kochen gefunden (auch wenn ich es nicht gut kann), insbesondere dann, wenn die Rezepte etwas ausgefallen sind (wie etwa die Kacki-Kekse) . Gern kombiniere ich auch die Geschmacksrichtungen süß und salzig/scharf (siehe Foto) und probiere Neues aus. Ach ja und ganz nebenbei habe ich da noch nen Moppi, ne Miaule und einen Blog, die natürlich "unterhalten" werden wollen ;).

Dass sich heute jedoch auch in der Freizeit immer mehr der Leistungsdruck-, Konsum- und Wettbewerbsgedanken einschleichen, ist natürlich auch an mir und meinem Blutzucker(verhalten) nicht vorbei gegangen. Schade, das dem so ist. Aber...

Yoga verleiht Om!

... Mein neues Hobby hilft, damit die vielen Freizeitaktivitäten, die ich betreibe, nicht in einem weiteren Burnout enden, dem Freizeit-Burnout. Hierbei hat ein "Höher, schneller, weiter" noch weniger verloren als im Job oder bei Blutzucker- oder HbA1c-Battles (auch so etwas soll es ja geben). Welches weitere Hobby? Ich habe mit Yoga angefangen. Ausgerechnet? Gerade in Situationen, in denen dir der Diabetes oder auch andere Dinge einfach über den Kopf wachsen, kann ich durch Yoga wieder Kraft tanken und meine Energie aufladen. Außerdem habe ich dadurch mehr Zeit, weil es meine Gedanken ordnet und mich beim "Prioritäten setzen" unterstützt.

In diesem Sinne, ich bin dann mal Om...
Diabetes trifft Yoga! 

Kreativ- und Folterobjekt OmniPod

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Er wird bemalt, beklebt, lackiert, bepinselt, genagelt, behämmert, getreten, aus dem Fenster geworfen, eingefroren, gebadet, beschwitzt, unter Strom gesetzt, recyclet ... und jetzt noch geliftet/"gedekopatcht"!?! Was das arme OmniPod-Ding, unsere arme Insulinpumpe, doch so alles über sich ergehen lassen muss.

Kreativobjekt OmniPod

Damit der Pod nicht einfach nur weiß und langweilig am Körper klebt, bemalen, lackieren, bepinseln oder bekleben wir Poddies ihn. In Facebook-Gruppen und Foren finden richtige Challenges dazu statt, getreu dem Motto: "wer hat den 'Schönsten'"? Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Na und damit der Pod, so mühevoll und hübsch wie er gestaltet ist, auch bombenfest drei Tage bei uns Typ-1-Diabetikern auf der Haut kleben bleibt, sich das Pflaster nicht vorzeitig löst, wird er (um auf Nummer sicher zu gehen) an den Körper genagelt: mit Tape fixiert ;).

Folterobjekt OmniPod

Und wenn der Pod nach drei Tagen und acht Stunden gewechselt werden möchte oder beispielsweise einen Verschluss meldet und dann trotz mehrfachen "Ermahnens" nicht aufhören will Alarm zu schlagen/lauthals zu piepen, wird er wütend aus dem Fenster geschmissen. Es wird wie wild auf ihn draufgetreten, mit dem Hammer auf ihn eingeschlagen oder ins Tiefkühlfach gesperrt, bis er Ruhe gibt, bevor er dann in der Recycling-Box entsorgt oder bei technischem defekt eingeschickt wird. Zu seinem Glück kommt das nur selten vor, denn er ist meistens ein ganz lieber, friedlicher und treuer Wegbegleiter, der scheinbar weiß, was ihm blüht, wenn er nicht artig ist.

Wir Poddies können aber nicht ohne unsern Alltagshelden. Überall muss er mit hin. Nix läuft ohne ihn: Arbeit, Urlaub, Sauna, Yoga, Therme, Massage, Marathon, Spinning, Schwimmen, Party, Shoppen und sogar mit ins Bett muss er! Mich muss er sogar ins Bodyforming-Studio begleiten und sich gemeinsam mit mir elektrisch stimulieren lassen. Wuhuuu ;).

OmniPod geliftet


Nun habe ich mir aber was Besonderes für meinen tapferen Wegbegleiter ausgedacht. Er hat sich halt auch mal ein bisschen Wellness verdient und auch ein bisschen Lifting nötig. So habe ich mir Patch-Paper (auch mit Servietten möglich), Patch-Art-Kleber, Pinsel und Lack besorgt und ihn damit "eingeölt". Er sieht doch gleich viel jünger aus, oder? Na und damit seine neue Kosmetik im Wasser nicht verschmiert, seine (in dem Fall Schlangen-)Haut zumindest für drei Tage frisch bleibt, habe ich ihn noch gut versiegelt.

Ein OmniPod muss bunt gestaltet sein: gleichgültig ob bemalt, lackiert,beklebt oder mit Serviettentechnik aufgehübscht


Und so geht's:

Funktioniert auf fast allen Oberflächen (vielleicht will ja der ein oder andere auch sein Blutzuckermessgerät oder PDM aufhübschen ;))
  1. Beliebiges Patch-Papier/Serviette (Stichwort Serviettentechnik) in kleine Stücke zerreißen oder zerschneiden.
  2. Den (Paper)Patch-Klebstoff auf den Pod auftragen.
  3. Stück für Stück die Schnipsel nebeneinander auf den Pod legen, Schnipsel drüfen/sollten sich ruhig überlappen.
  4. Eine neue Schicht des Klebstoffs über die aufgeklebte Patch-Papier-/Serviettenschnipsel auftragen (am besten von der Mitte gegen die Außenkanten streichen).
  5. Wiederholen, bis der Pod beklebt ist.
  6. Dann etwa eine Stunde trocknen lassen.
  7. Mit Paper Patch Lack überstreichen, das gibt Glanz und ist wasserfest!
Na und wer's nachgemacht hat, bitte posten. Ich will eure Kunstwerke sehen und mich inspirieren lassen.

Kreativität a la Mousse au Chocotofulat (ohne BE)

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Du suchst nach neuen Ideen? Es fehlt dir an Kreativität? Dann schreib dich nicht ab, sondern iss diese ganz spezielle Mousse au chocolat ;)! Das Rezept verrate ich euch heute.
Kreativität gefragt? Mmmmh, dann genieße diese Mousse au Chocotofulat ;). Zu Hause in meiner Kreativ-Ecke schmeckt sie mir besonders gut ;).
Gerade kürzlich auf meiner Facebook-Seite berichtet, dass ich um Weihnachten rum mal wieder ein bisschen Zeit zum Nähen gefunden hatte. Dazu folgendes Foto mit folgendem Text gepostet:

diabetes-leben.com auf facebook
Just fragte mich jemand, woher ich die Kreativität denn immer nehme, die ich so an den Tag lege. Na die kommt von ganz spezieller Mousse au chocolat. Hätte ich mal nix gesagt, denn jetzt "muss" ;) ich natürlich auch mein "Geheimrezept" ;) verraten. Ich bereite Mousse au chocolat aufgrund meiner vielen Lebensmittelunverträglichkeiten / Nebenbei-Erkrankungen nämlich ganz speziell zu: "Not" macht eben erfinderisch. Aha ;) aus einer Not heraus entstand also auch das Kissen rechts im Bild und viele andere "Kreativ-Projekte".

Aber diese Mousse au Chocotofulat trägt neben der Not natürlich auch ihren Teil zur Kreativität bei. Sie ist übrigens laktosefrei, glutenfrei, hat nahezu null BE/zuckerfrei (für Low-Carb-Anhänger deshalb vielleicht auch nicht uninteressant?) und hat nur wenig Kalorien (für Figur-bewusste also auch ein Volltreffer). Außerdem ist sie im Handumdrehen pippig-leicht mit wenigen Zutaten zubereitet. Ach ja und vegan ist meine Chocotofulat auch noch und jaaa, sie schmeckt fantastisch! Jedenfalls mir ;). Am besten gleich selbst testen!

Ich esse die Chocotofulat ohne BE insbesondere dann sehr gerne, wenn der Blutzucker mich mal wieder ärgert und sich nicht mit Insulin runter drücken lassen will... BIEST! Also guten Hunger und gute Ideen (denn Abschreiben ist out)!


Rezept für Mousse au Chocotofulat

Zutaten
400 Gramm Seidentofu (400 g)
2-3 Esslöffel Kakaopulver
60 Gramm Erythrit (nach Belieben mehr oder weniger)

Zubereitung
Alle Zutaten in eine Schüssel geben, cremig-glatt mixen und kaltstellen.

Das wohl einfachste Rezept der Welt! Guten Hunger!

Diabetiker haben Sitzfleisch! Eine Challenge...

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"Diabetiker haben Sitzfleisch!" oder "Diabetiker haben nur Audauer im Sitzen", so in etwa könnte doch eine freche Schlagzeile naiver, mit Vorurteilen getränkter Gesundheitspresse lauten. Kann ich in dem Fall aber bestätigen, nur mit der klitzekleinen Ergänzung ;), dass wir Diabetiker zum Sitzen keine Stühle benötigen ;-P. Jawoll ja!

Die Story: Kürzlich fand eine Marketingaktion im Hauptbahnhof Hannover statt: "Welche Stadt hat die fittesten Einwohner?" Ich bin da zufällig dran vorbeigehuscht und dachte mir just, da mach' ich mit. Klar unterstütze ich Hannover, sammele beim Fit&Vital-Städtebattle 2015 auch ein paar Ausdauerminuten im Wandsitzen für meine Stadt ;). Denn die Stadt deren Teilnehmer die meisten Minuten bei dieser Übung zusammenbringt, wird am Ende Sieger des Fit&Vital-Städtebattle 2015 sein. Na kann doch nicht so schwer sein... oder?
Wandsitzen im Hauptbahnhof Hannover - 5 Städte, ein Rekordversuch
Das Ergebnis für Hannover steht bereits: 40.33.57 Stunden haben wir Hannoveraner mit Unterstützung durch ffn-Moderator Axel Einemann beim Wandsitzen insgesamt zusammenbekommen. Ob das reicht, um einen neuen Städte-Rekord aufzustellen, wird sich noch zeigen. Denn bis zum 7. Februar spielt sich die Challenge noch in vier weiteren Städten ab, erst dann wird die beste Battle-Stadt im Wandsitzen gekürt. Weitere Challenges, wo und wann? Na das verrate ich natürlich nicht, denn meinen Blog lesen viele Diabetiker und letztere haben halt das bessere Sitzfleisch ;-P und ich will doch, dass Hannover gewinnt. Okay, okay, schaut hier: Fit und vital durchstarten - Städtebattle

Fast 3:30 Minuten hat mich ffn-Moderator Axel Einemann, der sich netterweise KURZ neben mich gesetzt hat (siehe Foto), jedenfalls unterhalten und mich mit Fragen gelöchert. Dann wurde es mir zu bunt, der hat mir ja nicht mal einen Kaffee angeboten. Grund genug um aufzustehen und zu gehen ;). Na ja so in etwa jedenfalls. Okay, er hat mir aus dem "Stuhl, der gar nicht da war" hochhelfen müssen, mir zur Stärkung ein Brot, gleichzeitig zum Trainieren ein Fitnessband in die Hand gedrückt und mir den Muskelkater meines Lebens versprochen. Wie auch immer ich das jetzt deuten soll ;).

Fit und vital durchstarten: Städtebattle im Wandsitzen. Mit ffn-Morderator Axel Einemann
Den Muskelkater meines Lebens hatte ich zwar nicht (den hatte ich bereits beim ersten Mal EMS erfahren), aber mit dieser Aktion hat er mit bewusst gemacht, dass ich unter Krafteinsatz keine richtigen Antworten geben, bzw. nicht richtig Nachdenken kann und nur wirres Zeug von mir gebe. So hatte er mich nach meinem längsten Lauf und nach meiner besten Marathon-Zeit gefragt. Tja... falls demnächst dann also eine Schlagzeile in der Presse zu lesen ist, wie etwa "Diabetiker läuft 3:30 sitzend 143 Stunden durch den Hauptbahnhof Hannover", dann bin ich damit wohl gemeint.

So und nun bist du dran: Hast du Sitzfleisch? Probier's aus. Diabetiker gegen Stoffwechselgesunde ;-P, damit die Presse was zu berichten hat. Also Kaffee bereitstellen, Laptop auf den Schoß nehmen, damit du nebenbei in meinem Blog lesen kannst ;-P und los geht's...

Fitnessübung Wandsitzen

  • Etwa einen Schritt entfernt mit dem Rücken zur Wand und
  • Füße hüftbreit voneinander entfernt aufstellen.
  • Füße leicht nach außen richten.
  • Mit geradem Rücken an die Wand lehnen und
  • Arme neben dem Körper nach unten hängen lassen.
  • An der Wand nach unten rutschen, bis ein 90 Grad Winkel erreicht ist.
Hinweis: Rücken vollständig an die Wand pressen, Hohlkreuz vermeiden, mit dem Händen nicht auf den Oberschenkeln abstützen!

Zeit läuft, VIEL SPASS!!! Deine Zeit? Verrate sie mir.

Powerfood, denn satt ist nicht genug!

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Vorweg sollte ich wohl klarstellen, dass ich nicht daran glaube, dass Functional Food/funktionale Lebensmittel oder Powerfood Krankheiten verhindern oder heilen können. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass gewisse Lebensmittel zum Wohlbefinden beitragen können, wie bei mir etwa Ingwer, Kurkuma, Grapefruit, Chia-Samen, ... Mmmh das schmeckt mir... Nicht! Aber ich esse es trotzdem jeden Tag ein rohes Stückchen von all dem Zeugs ;), außer Chia-Samen, die lasse ich in Wasser oder Kakao aufquellen (besser ist das ;)).

Ich esse
  • Ingwer, weil es wärmt, meinen Reizmagen beruhigt, das Immunsystem stärkt und Muskelschmerzen lindert, quasi die Regeneration nach dem Sport fördert.
  • Grapefruits, weil sie Bitterstoffe (die heute kaum noch in Lebensmitteln vorhanden sind/"weggezüchtet" werden) und wichtige Mineralstoffe enthalten.
  • Kurkuma, weil es mein Immunsystem stärkt und die Verdauung positiv beeinflusst. Angeblich soll es sich bei Diabetikern auch positiv auf die Funktion der Blutgefäße auswirken.
  • Chia-Samen, weil sie Omega-3-Fettsäuren enthalten, ohne Ende Nährstoff-geladen sind, beispielsweise mit Calcium, Magnesium, Zink und vor allem EISEN (hab ständig mit Eisenmangelanämie zu kämpfen) voll stecken. Außerdem halten Chia-Samen bei Marathons und Ultraläufen meinen Blutzucker konstant.

Mein persönliches Powerfood: Ingwer, Kurkuma, Grapefruit, Chia-Samen, Radieschen, Advocado, Zwiebeln

Außerdem setze ich auf Zwiebeln (insbesondere rote), die mir aber auch glücklicherweise schmecken, bevorzugt in glasierter Form ;) (siehe Foto unten). Sie helfen wunderbar bei Halsschmerzen und, es klingt vielleicht "unmöglich", aber sie senken ein wenig meinen Blutzucker. Zumindest bilde ich mir das ein.

Da Eisenmangel bei mir schon zum Dauerzustand geworden ist, es nicht ausreicht diesen mit Rote Beete, Petersilie und grünem Blattgemüse oder anderen pflanzlichen Lebensmitteln entgegenzuwirken, gibt es einmal die Woche ein Stück dunkles Fleisch (Rindfleisch), damit mir nicht die "Luft weg bleibt". Die Eisenmangel-Anämieäußert sich bei mir nämlich mit schwerem Atem, Kraftlosigkeit, Müdigkeit und Herzklopfen. Außerdem sehe ich den Eisenmangel meiner Bindehaut an (wenn ich das untere Augenlid nach unten ziehe), die ist dann nicht rot, sondern weiß/hell rosa gefärbt.

Glasierte Zwiebeln, voll lecker ;)
Bei Fleischverzehr achte ich generell darauf, dass ich es nicht übertreibe. Hört sich vielleicht für den ein oder anderen etwas "eigenartig" an, aber ich finde es weniger schlimm, beispielsweise ein kleines Stück Rind zu essen, als 5 Garnelen zu verspeisen. Das Stück Rind entspricht einem toten Tier (was eigentlich auch schon eines zu viel ist), von dem mehrere Menschen satt werden, während 5 Garnelen eben 5 tote Tiere sind, von denen nicht mal ein Mensch satt wird. 5 tote Tiere, sind 5 Leben!!! Deswegen werde ich wohl auch nie die Vegetarier verstehen, die Fisch essen, aber ansonsten auf Fleisch verzichten.

Soweit von mir und meinem persönlichen Powerfood, das sicherlich nicht heilt oder vor Krankheit schützt, mir aber wohl bekommt. Ich fühle mich besser damit, und wenn ich mir das auch nur einbilde, dann ist das auch okay ;). In jedem Fall sollte man selbst für sich austesten, welches Powerfood für einen persönlich das beste ist. Wissenschaftlich fehlt es jedenfalls längst noch an Beweisen, welche Lebensmittel welchen Nutzen garantiert bringen, bzw. die Gesundheit fördern.

Oben genanntes bekommt mir gut und vielleicht auch dir: Probieren geht in jedem Fall über Studieren. Was ist dein persönliches Powerfood?

Wer abends eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über seinen Blutzucker verloren

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Okay, der ist geklaut von Karl Lagerfeld ;), nur passend gemacht:

Wer eine Jogginghose trägt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren

Wie dem auch sei, gestern war es wieder so weit: Internationaler Tag der Jogginghose. Mein Lieblingsaktionstag :), okay neben dem Welt-Diabetes-Tag versteht sich ;). Der Internationale Tag der Jogginghose findet einmal im Jahr statt:  Am 21. Januar wird dazu aufgerufen, in der Schule, bei der Arbeit und überall sonst bequeme Jogginghosen zu tragen. Bin ich sowas von dabei :). Wenn es nach mir ginge, dann wäre ich gestern bereits in Jogginghose zur Arbeit gefahren ;). Ist halt super bequem. Na okay, kommt nicht so gut... Es geht ja auch nicht nach mir. Aber gern mal nach meinem Diabetes bzw. Blutzucker... Dazu gleich mehr.

Wir, mein Moppi, mein Diabetes und gaaanz viele andere Läufer haben den internationalen Jogginghosentag jedenfalls gebührend in entsprechender Kleidung gefeiert und zwar im Stadion, wo extra für diesen wichtigen Anlass ein Lauf veranstaltet wurde (siehe: Charity-Run zum Internationalen Jogginghosentag - 21.01.2015).

Mein Blutzucker kam sich in der Läufer-Meute anfangs außerordentlich wichtig vor! "Hiiier Aufmerksamkeit, ich!!!", schrie er. Wie peinlich! Das kann er zu schön. Abends Laufen, nööö das war noch nie sein Ding und schon gar nicht (wie gestern vorgesehen) Treppe hoch, Treppe runter, Treppe hoch... Der Garstkopp braucht morgens oder mittags seinen Auslauf. Und wenn ich nicht tue, was er will, dann lässt er mich das auch direkt spüren. ABER ich hab ihn in den Griff bekommen, denn wir wir konnten einen Deal vereinbaren: Ich zeige der Leser-Welt meines Blogs, dass er der Champ des Stadions, die Rampensau schlechthin ist, unter der Bedingung, dass er sich benimmt! Bitte ;):

Der Diabetes-Champ: OmniPod auf die Stirn geklebt. Wenn der Diabetes Aufmerksamkeit haben will... Der Diabetes durfte in meinen warmen Handschuhen beim Jogginghosen-Charity-Run Hannover mitlaufen.
Aber ernsthaft, wenn ich für ein geplantes, lockeres einstündiges Lauftraining
  • die Basalrate 1,5 Stunden vor dem Lauf komplett ausschalte,
  • mit einem Blutzuckerwert von etwa 110mg/dl-180 mg/dl und
  • wieder mit aktiver Basalrate mein Training starte und
  • dann nach dem Lauf nen kleinen Bolus je nach Blutzuckerwert und Glukosetrend abgebe,
dann funktioniert das... MEISTENS. Dann liegt der Blutzuckerwert vor, während und nach dem Training im Zielbereich... MEISTENS. Nur wenn ungewohnte Trainingsbedingungen herrschen, ich eine Jogginghose trage ;) (Spaß) oder das Training zu ungewohnten Zeiten stattfindet, dann muss ich doch noch oft mit Garst- und Sturkopp Diabetes dealen ;). Okay klappt auch nicht immer, es gibt eben keine Bedienungsanleitung für den Diabetes, man kann nur hoffen, dass die angewandten, über Jahre ausgearbeiteten Regeln funktionieren. Oft tun sie das, manchmal aber auch nicht. Schade, aber hat ja niemand gesagt, dass Diabetes einfach ist.

So, wir haben uns dann gestern nach dem Lauf noch in Jogginghose (versteht sich ;)) aufs Sofa gekuschelt und ich habe die Meute zu Hause geknuddelt, denn es war ja auch noch Weltknuddeltag :-***, und auch der will gebührend gefeiert werden!

T1DAY: "Ich bin ein Typ-1-Diabetiker – Holt mich hier raus!"

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... höre ich Olympia-Sieger und Typ-1-Diabetiker Matthias Steiner beim T1DAYäääh... aus dem Dschungelcamp rufen ;). Okay, bleibt wohl nur eine Vorstellung und ein Wunsch vieler Typ-1er, die Matthias Steiner gerne im Dschungelcamp im RTL-Fernsehen Känguru-Hoden essen oder badend in Maden sehen wollen. Okay Spaß beiseite: das alles natürlich "nur", um der Öffentlichkeit zu zeigen, wie sich das Leben eines Typ-1-Diabetikers tatsächlich gestaltet, damit endlich viele Vorurteile aus dem Weg geschaffen werden können, die über Typ-1-Diabetes immer noch in den Medien grassieren! Wäre jedenfalls ne medienwirksame Aktion, bei der Einschaltquote...

Schlagzeilen wie etwa
  • "Tod durch Unterzuckerung",
  • "Heilung des Typ-1-Diabetes durch xxx jetzt/bald möglich" (beispielsweise durch Smoothies ;)),
  • "Von zu viel Zucker bekommt man Diabetes",
  • "Typ-1-Diabetiker können keinen Leistungssport berteiben"
  • "Typ-1-Diabetikern sollte man den Führerschein entziehen" oder etwa
  • "Typ-1-Diabetiker sollten Berufe wie Taxifahrer/Pilot/Bauarbeiter etc. pp. verwehrt bleiben"...
braucht kein Mensch!!! Damit ist niemandem geholfen. Ganz im Gegenteil: Dieses gefährliche Halbwissen (wo auch immer das herrührt) führt zur Diskriminierung von Diabetikern und lässt unsere Gesellschaft verdummen. Mehr nicht! Umso wichtiger wäre es doch Projekte wie etwa "Leidmedien" (Danke Bastian Hauck, kannte ich bis gestern noch nicht) zu unterstützen oder gar eigens eine Plattform zu gründen, die von Betroffenen/Fachwissenden betrieben wird, die eben richtige Informationen bereit stellt, an denen sich Journalisten, TV-Produzenten – eben Medienschaffende bedienen können.

"Diabetes und Medien" war jedenfalls gestern auch eines der großen und spannenden Themen beim T1DAY in Berlin, den etwa 300 Typ-1-Diabetiker besuchten, um sich vor Ort Infos und News zum Thema Diabetes Typ1 einzuholen, um sich auszutauschen, sich aktiv mit einzubringen und Insider-Wissen mitzunehmen.
T1DAY 2015 in Berlin: Etwa 300 Typ-1-Diabetiker auf einem Haufen. Spannende Vorträge, Insider-Wissen, Erfahrungsaustausch, News und Infos aus erster Hand. Rundum eine super Veranstaltung!
Auch ich reiste nach Berlin, denn das wollte ich mir nicht entgehen lassen! Ich habe mich riesig gefreut, einige aus der Diabetes-Blogger-Szene (#dedoc) teils sogar das erste Mal "live" zu treffen und auch viele "Facebook-Freunde", Blog-Leser und Gleichgesinnte in den Arm schließen zu können. Und wer hätte die Veranstaltung besser moderieren können als Ilka und Fredrik? Perfektes Moderatorenteam, das durch das Programm führte, motivierte, den Saal zum Lachen brachte und zum Midiskutieren ermunterte. Die Stimmung, die Vorträge, der Austausch unter uns Typ-1ern, all das muss man live erlebt haben! Auch eine kleine Industriemesse erwartete uns vor Ort. So hatte ich mir bereits im Vorfeld zwei/drei Fragen notiert, auf die ich am Stand bei Deutsche Diabetes-Hilfe, Abott und Nintamed auch prompt Antwort bekam. Also nächstes Jahr auf keinen Fall verpassen, den T1DAY!

Nach und nach werde ich hier im Blog einige der gestrigen wichtigen Themen des T1DAY aufgreifen/einstreuen, aber alles in einem Beitrag zu bringen: nahezu UNMÖGLICH! Ein paar Highlights schon mal für euch gebookmarkt:
  • Kennt ihr schon die Blutsbrüder-Kampagne: http://www.wir-sind-blutsbrueder.de/?
  • Der Diabetes Typ 1 sollte auch hier Platz finden: http://leidmedien.de/?!
  • Typ F (Freunde, Familie und Fer...ähh Verwandte ;)): Die Angehörigen von Diabetikern sind teils mehr belastet als die Diabetiker selbst!
  • Diabetes-Diagnose: Verlängern der Remissionsphase und das erste Spritzen danach. Das ist definitiv keinVersagen!
  • Ärzte sind auch nur Menschen: "Ich bekomme nur einen Termin bei meiner Diabetesberaterin, wenn der Hba1c zwei Jahre um die 8 Prozent lag"... "Nach 60 Minuten ist eine Stunde um"
  • Schwein!
Sagte ich gerade "Schwein"? Ja, damit endete mein Tag gestern in Berlin. Als ich gegen Abend am Hauptbahnhof in Berlin auf meinen Zug gen Heimat wartete, traf ich eins. Zunächst dachte ich es sei ein Hund, auch Alexander Piel... also der ist kein Hund, sondern den traf ich am Bahnhof und der dachte das auch. Nein, wir waren nicht unterzuckert, sondern es war wirklich ein Schwein (siehe Foto), das an der Leine bei Fuß am Hauptbahnhof Berlin mit Herrchen in den Zug stieg. Allerdings hat es uns kein Glück gebracht, denn unsere Züge hatten Verspätung. Aber waren ja nur 70 Minuten ;-P!

So denn, bis zum nächsten Thema und diskutiert hier und überall über Typ 1 Diabetes öffentlich mit, denn wir selbst sind die Experten! DANKE :) und starte JETZT. Sonst müssen wir Matthias Steiner doch noch ins Dschungelcamp schicken!

Wir sind Blutsbrüder... Und Kuschelbrüder!

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Diabetes-Kampagne "Wir sind Blutsbrüder"
Hast du auch schon einen Blutsbruder? Was? Nein? Dann wirds aber höchste Zeit! Such dir einen, nein am besten gaaaanz viele ;) und mach mit, bei der Kampagne "Wir sind Blutsbrüder" (http://www.wir-sind-blutsbrueder.de/) von und für Menschen mit insulinpflichtigem Diabetes. Warum? Na
  • für den guten Zweck (für die patientenorientierte Diabetes-Forschung),
  • für mehr Akzeptanz der Diabetiker,
  • aus Spaß an der Sache oder einfach nur
  • um deinen Freunden, deiner Familie, sprich der Typ-F-Fraktion ;) mit der Lanzette in den Finger pieksen zu dürfen ;), ihnen zu zeigen "Hey, hab dich nicht so, das mache ich jeden Tag zehnmal".
Auf der Blutsbrüder-Webseite warten schon stylische Karten auf euch (außerdem auch ein motivierendes Video), die ihr runterladen und ausdrucken könnt. Dann tut das bitte gleich mal und legt euch dazu noch zwei sterile Lanzetten parat, Tupfer und die/das Kamera/Smartphone nicht vergessen. Und halte am besten bei deinem/r auserkorenem/n Blutsbruder/Blutsschwester Händchen (falls er/sie selbst keinen Diabetes hat).


Hast du auch schon einen Blutsbruder? Sei dabei, bei der Diabetes-Kampagne für einen guten Zweck
Hinweis: Bei der Blutsbrüder-Aktion dieser Kampagne gilt, gaaanz wichtig (!!!): kein Blut vermischen. Außerdem benutzt jeder eine eigene unbenutzte Lanzette und diese bitte genau nur einmal.
  • Jeder sticht sich mit seiner eigenen Lanzette rabiat ähhh sorry vorsichtig, schnell seitlich in den Finger (wir Diabetiker wissen ja wie's geht und helfen gern ;))
  • Dann drückt ihr den Blutstropfen vorsichtig heraus, jeder für sich (mal sehen wer das besser kann ;))
  • Jeder trägt seinen Blutstropfen auf eines der beiden Felder auf die Karte auf (fühlt sich fast so an wie das Blutauftragen auf einen Teststreifen :-P).
  • Blut vom Finger ablecken ähhh abwischen (sorry, ich bin so in meinem Trott).
  • Unterschreibt nun mit eurem Namen jeweils unter eurem Blutstropfen.
  • Macht ein Selfi von euch mit der Karte oder filmt die ganze Aktion und
  • postet das Foto/Video auf Facebook/eurem Blog/Webseite oder auf der Webseite http://www.wir-sind-blutsbrueder.de.
  • Nominiert damit drei weitere Personen.
  • Jetzt dürft ihr spenden: Damit unterstützt ihr gezielt die patientenorientierte Diabetes-Forschung (siehe: Wie kann ich helfen?).
So und hier ist mein Foto mit der Anmerkung: Eine Blutsbruderschaft zeichnet eine eine besondere Verbundenheit aus und ist ein Bund, der wenn er einmal geschlossen ist, nicht mehr aufgehoben werden kann (zumindest kennt man das so von früher). Na da hoffe ich mal, das unsere Ehe auf ewig hält, Moppi ;).

Noch was: Miaule war nur Kuschelbruder ;), ähh Kuschelschwester!

Finde auch deine Blutsbrüder! Welche drei Personen ich nominiere, erfahrt ihr über meine Facebook-Seite.
Die Karte zum Besiegeln der Blutsbruderschaft

Ein Blutzucker geht seinen Weg: von der Unterzuckerung zur Bewusstlosigkeit

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Heute sollt ihr erfahren, wie sich ein Diabetiker (viel mehr ich) bei einer Hypoglykämie/Unterzuckerung fühlt. Außerdem schildere ich euch meinen chronologischen Verlauf der Symptome bei einer Unterzuckerung, wie sie sich bis hin zur Bewusstlosigkeit äußern.

In 18 Jahren Diabetes-Karriere hatte ich etwa sechs Unterzuckerungen, die zur Bewusstlosigkeit geführt haben und bei denen leider ein Rettungsdiensteinsatz erforderlich war. Symptome und Verlauf der Hypoglykämie gestalteten sich dabei recht ähnlich, wobei diese mal schneller, mal langsamer zur Bewusstlosigkeit voran schreiteten.

Traubenzucker bei Unterzuckerung? Nein danke! 

Verlauf der Symptome: Von der Unterzuckerung zur Bewusstlosigkleit 

  • Zunächst fühle ich mich schlaff, die Beine, die Arme hängen kraftlos herunter, 
  • ich bin unkonzentriert,
  • spätestens dann bin ich auch schon gereizt und man sollte mich jetzt (zur eigenen Sicherheit ;)) besser nicht ansprechen, 
  • die Lippen werden taub, ich stehe neben mir und 
  • ich bekomme Sehstörungen/Wahrnehmungsschwierigkeiten, 
  • als nächstes fangen meine Hände an zu zittern und mir wird schwindelig, und 
  • um mir aus diesem Zustand raus zu helfen, schreit mein Körper automatisch nach Zucker: HEISSHUNGER!
  • Nehme ich in dem Fall keinen Zucker zu mir, fange ich spätestens jetzt an komisches Zeug zu erzählen,
  •  zu taumeln. Ich verhalte mich wie ein Besoffener. 
  • Dann wird das Ganze problematisch: Ich fange an mit dem Kopf zu zucken, 
  • es folgen Krämpfe in Füßen und Händen ("Fäuste ballen"). Wobei die Krämpfe nur im Liegen (auch beim Schwimmen) auftreten, nicht etwa beim Gehen. 
  • Danach wird mir schwarz vor Augen und 
  • dann küsse ich auch schon den Boden. 
Bis dato bin ich glücklicherweise immer recht schnell wieder "aufgewacht"/zu mir gekommen, meist steckte noch der Glukose-Tropf/Katheter in meinem Arm. Die Männer und/oder Frauen in orangefarbenen Westen blickten mich mit großen Augen an. Wie unangenehm ;/. Danach war ich glücklicherweise wieder schnell wohl auf, hab mich bei den Rettungssanitätern bedankt und deren freundliches Angebot mich mit ins Krankenhaus zu fahren dankend abgelehnt.

Nun wenn sich doch der Verlauf der Symptome von Hypo zu Hypo recht ähnlich gestaltet, man diese rechtzeitig bemerkt, so könnte man meinen, könnte man doch die Bewusstlosigkeit verhindern, in dem man rechtzeitig Zucker einwirft... Oder? Nun so einfach ist das leider nicht. Das Problem dabei ist, dass ich oft nicht mehr in der Lage war/bin, mir etwas zu Essen zu holen oder zuzuführen, geschweige denn noch irgendwelche Verpackungen aufzureißen. Dies bezüglich frage ich mich eh, warum ausgerechnet Traubenzucker wie etwa Dextro Energy so "kompliziert"/"anstrengend" verpackt sein muss? Die werben doch damit, dass sich die Banane noch so krumlegen kann, Dextro Energy trotzdem schneller im Hirn ist. Blöd nur, wenn's schon an der Verpackung scheitert ;).

Mal abgesehen davon, sorgt meine "unterzuckerte Verwirrtheit" auch oft dafür, dass ich gar nicht weiß, was überhaupt mit mir los ist und ich deshalb auch den Zucker verweigere, auch gern mal sehr frech ;). Das können Moppi, Miaule bestätigen, oder? Die kommen dann beim nächsten Mal zu Wort... Ich bin gespannt, woran die beiden erkennen, dass ich unterzuckert bin. Du auch?

Dann bleib dran und berichte mir doch über deine Symptome im Hypo-Rausch.

Dick, dumm, Diabetes und Steckrüben-Pommes

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Pommes? Ich liebe Pommes! Und deshalb bin ich dick, dumm und habe Diabetes. Ähm nein, deshalb habe ich natürlich keinen Diabetes, also ich habe schon Diabetes, aber zu viel Fast Food oder Zucker ist nicht der Grund dafür. Ach weißt du was, drehe es dir hin, wie du möchtest, meinetwegen glaub doch, dass "schlechtes" Essen schuld an allem ist!

Mir just mal egal, denn gleich gibt es POMMES!!! Genaugenommen Steckrüben-Pommes. Wer keine Steckrüben mag, kann auch Topinambur (die werden dann RICHTIG knusprig), Pastinaken oder Kohlrabie zu Pommes verarbeiten. Und wer keine Pommes mag (hö? Wer mag die bitte nicht? Na ja es geht ja um die Form), kann auch Nudeln (siehe Foto), beisielsweise mit Spiral Cutt formen.
(Beispielsweise erhältlich: Triangle 90 442 03 02 Curler-Set, 3-teilig)


Gemüse-Pommes

Pommes/Fast Food mal anders: Steckrüben-Pommes

Zutaten:
  • Steckrübe(n), Topinambur oder/und Kohlrabie,
  • Kürbiskernöl oder Walnussöl,
  • Gefrierbeutel,
  • Kräuter nach Wahl,
  • Gewürze nach Wahl, etwa Paprika, Salz und Pfeffer

Zubereitung

Steckrübe(n), Topinambur oder/und Kohlrabi schälen und in Pommesstreifen/Stifte schneiden. Etwas Kürbiskernöl oder Walnussöl mit Kräuter nach Wahl und Gewürzen nach Wahl in einen Gefrierbeutel geben.Die Pommesstreifen in den Gefrierbeutel dazugeben, den Gefrierbeutel verschließen und massieren ;). Gegebenenfalls den Vorgang mit den verbliebenen Pommesstreifen wiederholen.

Ab damit auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech und bei 180°C Umluft etwa 30 Minuten garen. Die "Pommes" sollten leicht angebräunt sein, dann sind sie fertig. Mmmh es duftet schon ;).

So und jetzt genießen! Aber Vorsicht, nicht dass du jetzt auch Diabetes bekommst! Harrr... nein, ich rege mich ja gar nicht auf. Ommmm...
Links im Bild: Steckrüben-Nudeln, rechts im Bild Steckrüben-Pommes

Tanz der Zuckerfee: Matthias Steiner rockt Let's Dance!

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Hatte doch kürzlich berichtet, dass und warum Matthias Steiner ins Dschungelcamp muss! Nun hat er sich auch schon bereit erklärt ;). Folgende Meldung erreichte mich via Facebook:




Okay einverstanden ;), Matthias Steiner bevorzugt es zu tanzen, statt Larvenbrei zu verzehren.

Metamorphose

Das kann vor allem mein Mann sehr gut verstehen. So hatte er kürzlich zufällig zwischen seinen Erbsen zwei merkwürdige Exemplare mit einer extra Portion Eiweiß entdeckt (siehe Foto), die sich dann leider nicht als Zaubererbsen, sondern als Kartoffelkäferlarven entpuppten, äääh NEIN IIIH outeten/vorstellten, nicht entpuppten! Sie waren ja schon tot und somit konnten sie keine Metamorphose mehr durchlaufen. In jedem Fall müssen Larven laut Hendrik wohl nicht unbedingt auf dem Speiseplan stehen.
Kartoffelkäferlarve in Kaufland-Erbsen :/

Wie viel BE haben Kartoffelkäferlarven?

Matthias Steiner soll also lieber bei Let's Dance tanzen und nicht ins Dschungelcamp gehen. Außerdem: Wer weiß schon, wie viele BE Dschungelcamp-Tierchen haben? Schwer zu berechnen... obwohl Tanzsport in Kombi mit der Aufregung in einer Live-Show auch nicht zu verachten ist und den Blutzucker erst mal in Aufruhr versetzen wird ;). Aber der Matthias der rockt das Ding. Ob mit oder ohne Diabetes (fast) nichts ist unmöglich. Und in Zeiten von CGMS/FGMS noch viel mehr :).

Go Matthias Steiner go!

Wir feuern ihn jedenfalls alle an und unterstützen ihn, wenn er das Tanzbein schwingt, oder nicht? Klar tun wir das, wir Diabetiker müssen doch zusammenhalten :). Ich bin mir sehr sicher, dass der Olympia-Sieger im Gewichtheben eine Metamorphose durchlaufen wird, die ihn als Tanzfee entpuppen lassen wird! Ich sehe schon die Schlagzeile: "Tanz der Zuckerfee: Matthias Steiner rockt Let's Dance"! Er selbst schreibt auf Facebook, dass er schon sehr gespannt sei, wie sich dieser Sport auf seinen Blutzuckerspiegel auswirken und vor allem wie sich die Aufregung in den Liveshows bemerkbar machen wird. Das sind wir auch Matthias und drücken dir alle kräftig die Daumen. In diesem Sinne toi toi toi. Am 13.03.2015 geht es los!

Ein Kompliment von Matthias Steiner für meinen Diabetes-Blog

Wow und das folgende Kompliment muss ich hier mal im Blog festhalten. Ein Lob von Matthias Steiner für meinen Blog geht natürlich runter wie Öl ;). DANKE:


Volljährig! 18 Jahre mit Schramme im Lack unterwegs

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"Heute" ist so ein Tag, den ich nicht einzuschätzen weiß. Soll ich mich freuen, gar stolz darauf sein, dass ich fleißig 18 Jahre lang, 24 Stunden täglich Ausdauersport in Sachen Diabetesmanagement betrieben habe? Ist ja schon eine Leistung... Oder soll ich heulen, dass ich es 18 Jahre lang betreiben musste? Beides wäre wohl nicht richtig. In jedem Fall habe ich meinen Diabetes heute zum Geburtstag mal Kacki-Kekse gebacken!

Krawall und Remmidemmi: Mein Diabetes ist volljährig! Habe ihm extra Kacki-Kekse gebacken!

Ohne Diabetes wäre ich ganz sicher nicht der Mensch geworden, der ich heute bin

Diabetes braucht ganz sicher kein Lebewesen, so wie alle anderen Krankheiten auch, dennoch muss man das Beste draus machen. Und ohne Diabetes wäre ich ganz sicher nicht der Mensch geworden, der ich heute bin. Ob das nun gut oder schlecht ist, weiß ich nicht.

Was wäre ich dann geworden?

Aber wäre ich nicht der Mensch geworden, der ich heute bin, dann hätte ich wohl möglich meinen Mann nie kennengelernt, hätte gerade keine Miaule schnurrend auf meinem Schoß sitzen, wäre vielleicht keine 143 Kilometer am Stück gelaufen, hätte diesen Blog niemals gestartet und viele liebe Menschen, ob mit oder ohne Typ 1-Diabetes, gar nicht kennen und lieben lernen dürfen. Außerdem hätte ich mich wohl nicht so intensiv mit dem Thema Gesundheit und Ernährung auseinander gesetzt. Aber vielleicht hätte ich das auch nicht müssen? Denn ohne Diabetes, wäre mir die ein oder andere weitere Erkrankung vielleicht erspart geblieben, ebenso eine Nah-Tod-Erfahrung? Und last but not least hätte ich auch meiner Familie und meinem Mann Sorgen erspart und deren Nerven geschont. Hätte, wäre, wenn... vielleicht! Nur was wäre dann gewesen?

A wie Abi, Z wie Zuckerwert

Immerhin kann ich bis dato von mir behaupten, dass ich was erlebt habe ;) und mich auch "mit Schramme im Lack" ganz gut durchs Leben geschlagen und einiges erreicht habe (jedenfalls das, was ich wollte... okay ein paar Träume gibt es da noch, aber das Leben soll ja morgen auch noch nicht vorbei sein). Das meiste davon musste ich mir wirklich sehr hart erkämpfen (ich bin leider nicht der Typ, dem alles zufällt, außer der ein oder anderen Krankheit ;/): Das reicht von A wie Abi, B wie Blog, über D wie Diplom, K wie Karriere, G wie Gesundheit, M wie Marathon, bis hin zu Z wie Zuckerwert.

Siegt mit 18 Jahren endlich die Vernunft?

Nun, was aber wird sich ab jetzt ändern? Jetzt wo mein Diabetes 18 Jahre ist, volljährig! Wird er nun vernünftig? Schließlich ist er jetzt erwachsen. Ich bin optimistisch, aber nicht naiv ;). Okay manchmal vielleicht ein bisschen. Aber eines steht fest: mein Diabetes, der Garstkopp wird mit seinen 18 Jahren sicher auch noch nicht vernünftig werden, sondern es vielmehr ausnutzen, dass er jetzt alleine entscheiden darf. Ehrlich gesagt, habe ich das ja auch getan ;).

Achterbahnfahrten und Glukosemesssysteme

Bedeutet also: mich erwarten weiterhin Hypos und Hypers und unerklärliche Blutzucker-Achterbahnfahrten. Der ein oder andere "Nervenzusammenbruch", weil mal wieder gar nichts läuft?! Aber glücklicherweise habe ich meinen Moppi und meine Miaule an meiner Seite und Familie, Freunde und Kollegen. Und nicht zu vergessen nen OmniPod und ein CGMS/FGMS!

An der Gesundheit zuletzt sparen

Die kontinuierlichen Glukosemesssysteme + Sensoren + weitere Folgekosten muss ich mir zwar hart erarbeiten, weil mir die Krankenkasse das (noch) nicht zahlt... ABER es gibt Hoffnung auf Kostenerstattung (KK hat sich positiv geäußert) und an der Gesundheit sollte man doch zuletzt sparen, ist es nicht so?

"Erfüllst du mir all meine Wünsche?"

Jetzt ratet mal, was mich mein Diabetes-Garstkopp daraufhin gerade fragt: "Erfüllst du mir all meine Wünsche, wo du doch an deiner Gesundheit zu letzt sparen möchtest?" Wünsche? Geburtstagswünsche hat er wohl jede Menge... die werden in Kürze in der BSL ausdiskutiert (Freitag hat mein Diabetes sich dort angekündigt). Schaut unbedingt mal vorbei... NICHT ;)!BSLBSLBSLBSLBSLBSLBSL STOPP (<< das war der Garstkopp ;)).

Aber eines sag ich euch schon mal vorweg: Solange der Diabetes in mir wohnt, hat er mir zu gehorchen! Also entweder "verschwindet er oder er benimmt sich!". Da es leider noch keine Heilung gibt, bleibt ihm wohl nichts anderes übrig, als mir zu gehorchen und sich zu benehmen!

In diesem Sinne: Happy Birthday... Garrrr...stkopp Diabetes!

Nackte Katzen, Trend-Sportarten und deren Auswirkung auf den Blutzucker: abf Hannover

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Samstag waren wir auf der abf Hannover (Messe für aktive Freizeit). Die Themen Reisen und Camping interessierten mich dabei jedoch weniger als der "fit&aktiv"-Bereich und die Heimtier-Messe.

Am liebsten hätte ich sofort alle vorgestellten Sportarten wie etwa Bouldern, Wrestling, Walking Ball... ausgetestet. Ausnahme Tauchen, da bin ich Angsthase. Nein, nicht wegen meines Diabetes. Denn ja, welch Wunder, auch mit Diabetes ist tauchen möglich. Dennoch muss man als Typ-1er natürlich etwas achtsamer sein als ein Stoffwechsel-Gesunder (aber das versteht sich ja von selbst). Eine Unterzuckerung möchte ich in den Tiefen des Meeres jedenfalls nicht erleben.

Generell bin ich beim Testen neuer Sportarten anfangs etwas vorsichtiger, kontrolliere häufiger meinen Blutzucker als bei gewohnten sportlichen Aktivitäten. Neuer, anderer Sport führt oft schneller zur Unterzuckerung als man damit rechnet, doch schnell stellt sich dann auch eine Routine ein (wie das gerade aktuell bei mir beim Yoga und Jumping der Fall ist). Der Blutzucker sinkt dann nicht mehr so schnell und man lernt es einzuschätzen und einzuplanen, ohne ständig messen, essen oder Korrektur spritzen zu müssen. Eins muss ich noch klarstellen, die ersten Fragen kamen nämlich schon: Jumping mit OmniPod klappt super, bei mir ist nicht mal ein Fixieren nötig!

Auf der ABF hat vor allem Bouldern und "Powerboarding" mein Interesse geweckt. Wobei EMS vermutlich effektiver ist, als Letzteres und ich mir nicht noch mehr Hobbys "aufhalsen" kann/darf/sollte. Also blieb das Powerboard (damit 1500 Euro auf dem Konto ;)) stehen und der Gedanke, wo ich in Hannover Bouldern kann, verschwand... Jedenfalls für den Moment, als ich die Nacktkatzen erblickte. Damn(!), sind die süüüüß... Apropos süß...In dem Moment fiel mir ein: Blutzucker unbedingt messen, äääh scannen! Trockene "Messeluft" macht durstig, denke dann oft mein Blutzucker ist zu hoch. Kennt ihr das auch?

abf Hannover Messe 2015: Nackte Katzen, Trend-Sportarten und deren Auswirkung auf den Blutzucker
Außerdem lässt "Messeluft" meinen Blutzucker ansteigen, ähnlich wie beim Reisen, das mag mein Diabetes auch nicht. Aber Blutzucker war im grünen Bereich, scheinbar hatten die Nacktkatzen eine beruhigende Wirkung ;). Hatte mich mit dem Züchter unterhalten und durfte sie sogar streicheln. Voll weich die kleinen "Mätze". Nun gut, so eine Entscheidung will gut überlegt sein, Moppi und Miaule haben da auch noch das ein oder andere Wörtchen mitzureden und mitzumiauen.

Als kleinen "Trost" gabs dann aber noch meine heiß geliebte Lakritze. Die stärkste, die ich am Stand bekommen konnte. Damit ging es dann nach Hause und ich beendete den Samstag mit Yoga und Lakritze, um mich auf einen Sonntagslauf  "der ganz besonderen Art" einzustimmen ;). Bericht folgt...

Faschingslauf um den Maschsee: Fast Food auf "schnellem" Fuß

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Sonntag fand ein Faschingslauf, einmal rund um den Maschsee in Hannover statt. Die Maschseerunde konnte wie jedes Jahr mit dem Fahrrad, mit Rollschuhen, mit dem City-Roller, auf dem Pferd, egal wie nur ohne elektrische Hilfsmittel angetreten werden. Die schnellsten und die kreativsten Läufer wurden mit handgemachten Medaillen gekührt. Der Faschingslauf jährte sich bereits zum 5ten Mal, war somit ein Jubiläumslauf, wie auch dieses Jahr der Hannover Marathon (25 Jahre) einer sein wird, den ich mal so nebenbei erwähnt, in der NDR-Laufgruppe bestreiten darf :).

Aber heute ist erst mal der Faschingslauf am Maschsee Thema, bei dem mir am Sonntag nämlich ein paar ganz verrückte Dinge (nicht nur) in Sachen Diabetes passiert sind.

The whole story:

Ich bin so wie ich bin! Und heute eben ein Big King XXL 


Sonntag morgen hatte ich beim Ankleiden schon meinen Spaß. Kaum hatte ich mein Burger-(bzw. "Big King XXL"-)Kostüm angezogen, erntete ich die ersten Kommentare seitens Hendrik: "Toll, jetzt habe ich hunger". Damit wusste ich schon (fast), worauf ich mich eingelassen hatte, was mich im Laufe des Tages erwarten wird. Ich überlegte noch kurzzeitig, ob die Idee, bereits in meinem Burger/FastFood-Kostüm zum Maschsee (quer durch Hannovers City) zu laufen, eine so glorreiche war. Aber hey: "Ich bin so wie ich bin! Und heute eben ein Big King XXL (Limited Edition: mit Tomaten wohlbemerkt)".

Auf dem Weg zum Maschsee hatte ich schon meinen Spaß, wie man sich vielleicht vorstellen kann. Beispiel gefällig? "Hehe, Burger King ist da was entlaufen",... Ich erspare mir jegliche Details. Pubertäre Jungs halt ;-P.

Verrückte Läufer-Meute in den "heißesten" Outfits 


Pünktlich 15 Minuten vor Start (um 11:00 Uhr) war ich jedenfalls am Nordufer des Maschsees angekommen, um dort die liebe Pamela Nickel (ohne die es diesen außergewöhnlichen Lauf gar nicht geben würde) und die verrücktesten Leute in den heißesten "Läufer-Outfits"überhaupt zu treffen. Ein Bild für die Götter und auch für Eichels-Event, Neue Presse und die Bild-Zeitung, die mit vor Ort waren.

Verrückte Läufer-Meute in den "heißesten" Outfits: Faschingslauf um den Maschsee 2015. Foto: Wilfred Feege

"Ketchup-Flasche" zückt Insulinpumpe 


Mitten im Getummel entdeckte ich eine "Ketchup-Flasche" ;). Ich musste sie einfach auf ihr Kostüm ansprechen, da wir ja quasi wie abgesprochen zusammen passten. So kamen wir ins Gespräch. Als sie dann plötzlich ihre Insulinpumpe zückte, war ich baff. (Als hätte ich so etwas noch nie gesehen ;)). Das gibt es doch nicht! Burger trifft Ketchup und beide haben Diabetes Typ 1 ;)? Das kann doch fast kein Zufall mehr sein.

Faschingslauf um den Maschsee: Hamburger trifft Ketchup, beide haben Diabetes Typ 1. Ketchup-Flasche zückt Insulinpumpe.

Futter für die Presse: Es ist nicht immer drin, was draufsteht

Das ist doch gefundenes Fressen für die Klatsch-Presse und das noch im wahrsten Sinne des Wortes! Aber so viel sei angemerkt: Es ist nicht immer drin, was draufsteht. Die Sache mit dem Etikettenschwindel und so, kennt ihr ja. Diabetes kommt nicht von "zu viel Burger, Zucker oder meinetwegen auch zu viel Ketchup essen"! Das nur mal so nebenbei erwähnt.

Der Lauf und die nicht verdiente Medaille


Dann ging es los und dann war ich auch schon wieder im Ziel ;). Locker, flockig, lief jeder in seinem Tempo um den See und hatte sichtlich Spaß, es wurde unterwegs gesungen, gelacht, na und die Blicke der Passanten sprachen Bände. Die Aufmerksamkeit war uns sicher.

Ich hatte den den dritten Platz in der Gesamtwertung und den erste Platz der Frauen in der Kategorie Schnelligkeit belegt. Bei der "Siegerehrung", zu der Snacks und (wärmende) Getränke gereicht wurden, gabs dann also auch eine handgemachte Medaille für mich. Da die Medaillen aus Holz eigens, liebevoll angefertigt wurden, freute ich mich umso mehr darüber!

5. Maschsee-Faschingslauf  2015. Links im Bild: mit Pamela Nickel bei der Siegerehrung ;), rechts im Bild: die handgefertigte Medaille
Die Medaille bekommt natürlich einen Ehrenplatz, auch wenn ich sie eigentlich gar nicht verdient habe. Schließlich bin ich nicht in Badelatschen, Hackenschuhen oder Cowboystiefeln gelaufen, wie manch anderer. Na ja dafür aber auf Plateau"schuhen"ähh Plateauwerten, mein Blutzucker war leider durchgehend zu hoch und wollte sich auch durch (vorsichtiges) Korrekturspritzen nicht absinken lassen. Erst eine Stunde nach dem Lauf erreichte ich endlich wieder einen Blutzuckerwert unter 200 mg/dl. Na ja und klar, dass dann auch noch die Unterzuckerung folgen musste... Plötzlich wirkt dann das ganze Insulin auf einmal, dessen Wirkung zuvor gehemmt wurde. Dadadadaaaa ich liebe es... NICHT.

Für die besten Kostüme haben Pamela und ihre Crew selbstverständlich auch Medaillen vergeben! Mein Diabetes bekam aber keine für seine Plateauschuhe ;).

Mein Fazit? Eine rundum gelungene Lauf-Spaß-Veranstaltung, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Dafür hat so manch einer sogar eine weite Anreise in Kauf genommen. Also auf jeden Fall nächstes Jahr dazu stoßen, mitmachen und mit uns Spaß haben! Sagt Patrick übrigens auch, der eine Medaille fürs beste Kostüm bekommen hat: Zum Bericht von Patrick Hussel.

Heute spricht Diabetes Typ F (bzw. Diabetes Typ M)!

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Ob Kind, Mutter, Vater, Geschwister, der Partner oder die Katze ;-), Familienangehörige haben es nicht immer einfach mit uns Typ-1ern (zumindest nicht mit mir).

Wie kommt Diabetes Typ F (Famile, Ferwandte ähhh Verwandte), in meinem Fall Diabetes Typ M (Miaule und Moppi), mit meinem Diabetes zurecht? Wie gehen Sie damit um, wenn ich bei Unterzuckerung gereizt oder bei zu hohen Blutzuckerwerten (die sich nicht erklären lassen) depressiv gestimmt bin? Wie ermutigen Sie mich, wenn mich beispielweise die Angst vor den Folgeschäden einholt und mir nur zum Heulen zu Mute ist (klar, kommt das auch mal vor!)? Und last but not least: Wie geht es ihnen dabei?

Stimmungsbarometer Blutzucker

Insbesondere die Angst vor schweren Unterzuckerungen (Hypoglykämien) belastet laut der internationalen DAWN2™-Studie in Deutschland mehr als 60 Prozent der Angehörigen! Deshalb habe ich genau dazu mal meinen Mann (Moppi) und meine Katze Miaule ;) befragt:

Woran erkennt ihr, dass ich unterzuckert bin? Wie reagiert ihr darauf und was fühlt ihr dabei?

Moppi: Zu Beginn einer Unterzuckerung merke ich meist nur, dass Steffi etwas verwirrter ist als sonst und ein wenig neben sich steht. Auch reagiert sie gereizter als üblich und lässt sich schneller von Kleinigkeiten aus der Bahn werfen. Allerdings kann es für all das auch andere Ursachen geben, darum fällt die Abgrenzung schwer. Sichtbare körperliche Symptome tauchen leider erst sehr spät auf und dann geht es rasant abwärts. Spätestens beim Kopf zucken hört der Spaß auf, da dann eine Ohnmacht nicht lange auf sich warten lässt. Zum Glück sieht Steffi in so einer Situation ein, Traubenzucker zu nehmen, was sie vorher meist verweigert. Da sich die Anzahl der schweren Unterzuckerungen (Ohnmacht und Notarzt) in den letzten zehn Jahren fast an einer Hand abzählen lässt, bin ich meistens gelassen, wenn der Zucker mal wieder etwas absinkt. Aber tritt dann doch mal das besagte Kopfzucken ein, gerate ich ganz schön in Panik.

Miaule: Miau!

Meine Diabetes-Helferlein: Moppi und Miaule immer wachsam! 

Mein Mann ist natürlich besorgt, aber richtig "Angst" hat er selten. Sein Vater hatte auch Diabetes Typ 1 und er hat sich allein deshalb quasi schon zwangsläufig viel mit der Krankheit beschäftigt. Und wer sich mit der Krankheit vielmehr mit seinen Ängsten auseinander setzt, stellt sich diesen.

Fatal wäre es, wie es einige Eltern von Kindern mit Diabetes tun (was ich teils auch nachvollziehen kann), diese zu überhüten. Das verhindert die Selbstständigkeit! Das Handeln und Denken der Mitmenschen darf sich nicht nur um und mit dem Diabetes drehen.

Ich hasse es beispielsweise, wenn ich erwähne, dass ich Kopfschmerzen, Zahnschmerzen, Schnupfen habe oder mir schwindelig ist und dann gefragt werde: "Ist dein Blutzucker nicht okay?". Doch mein Blutzuckerwert ist okay, aber mir darf es auch mal "schlecht" gehen, ohne dass der Diabetes daran Schuld ist. Und ja ich raste auch mal aus, wenn ich nicht unterzuckert bin ;). Nur dann ist es "vielleicht" begründet ;-P. Bei einer Unterzuckerung bin ich streitsüchtig, auf Krawall gebürstet ohne jeglichen Grund. Dafür entschuldige ich mich natürlich hinterher.

Alles was ich während einer Hypo gesagt habe, das habe ich nicht gesagt

Moppi, Miaule und ich haben uns abgesprochen: "Alles was ich während einer Hypo gesagt habe, das habe ich nicht gesagt". Moppi und Miaule wissen längst, wie ich ticke. Moppi kennt mich, versteht mich, hört mir zu und hat vor allem eines, was ich nicht habe: viel Geduld! Vor allem auch mit mir. Auch Miaule weiß, wenn sie sich besser verstecken sollte ;).

Geduld ist entscheidend!

Aber vor allem die Geduld ist entscheidend! Wenn meine Insulinpumpe, das Blutzuckermessgerät, CGMS, FGMS o. ä. nicht funktionieren, ich ohne Insulin irgendwo festsitze, brauche ich seine Geduld, ihn als Ruhepol. Moppi ist es, der mir dann, das Insulin bringt oder die Gerätschaften repariert oder beim Service anruft, während ich mich noch über die Technik oder mich selbst ärgere und alles verfluche ;).

Moppi: Immer wieder faszinierend, wie sich scheinbar unumgängliche Weltuntergänge innerhalb weniger Minuten mit etwas Ruhe und überlegtem Handeln beheben lassen ;).

Steff: Pah!

Die Sache mit dem Humor, den man nie verlieren sollte!

Wir bringen aber auch beide ähh alle drei viel Humor ins "Spiel". Denn diesen sollte man nie verlieren, vor allem dann nicht, wenn man sich in Selbstmitleid verstrickt. Es kommt schon mal vor, dass mir einfach zum Heulen zu Mute ist: "Scheiße, warum ich, kein Bock auf dem Mist." Tja es nützt ja alles nix. Dann fangen wir an bewusst Humor ins Spiel zu bringen. Diabetes wird zu "Diabombtis", wird auf die Schippe genommen, bis aus den traurigen Tränen, fröhliche werden. Spätestens dann, wenn Miaule die Blutzuckerteststreifen munter in der Wohnung verteilt, werden die Sorgen in den Hintergrund gedrängt. Aber auch Kritik ist von Nöten!

Den Spiegel vorhalten

Kritik in Sachen Diabetes kann ich gar nicht gebrauchen, sie ist aber notwendig. Genau wie in anderen Lebensbereichen auch. Erst wenn mir jemand den Spiegel vorhält, wird mir oft klar, welche Dinge ich verändern muss, damit es besser läuft.

Der 24-Stunden-365-Tage-im-Jahr Diabetes

Der Diabetes bestimmt beeinflusst nicht nur meinen sondern auch unseren Alltag. Wir haben wie beschrieben unseren Weg gefunden, wie wir damit umgehen, uns nicht unterkriegen lassen (die Gefahr ist vor allem bei Folge- und Begleiterkrankung leider viel zu groß). Humor, Geduld, Verständnis aber auch Kritik und viel Miau, lässt uns entspannter damit leben.

Diabetes ist unser ständiger Begleiter, aber wir haben einen Weg gefunden, dass er unseren Alltag nicht beherrscht! 

Kurvendiskussion: Messen, Analysieren und Korrigieren mit dem Dexcom und FreeStyle libre

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Seit geraumer Zeit messe und dokumentiere ich meine Blutzuckerwerte nicht mehr. Nicht etwa weil ich faul bin, sondern weil das Dank Dexcom (CGMS) und FreeStyle libre (FGMS) nicht mehr nötig ist.  Der "Spaß" mit den kontinuierlichen Glukosemesssystemen CGMS und FGMS ist natürlich nicht ganz billig, ABER damit finanziere ich mir bessere Blutzuckerwerte und mehr Lebensqualität. Die Zinsen rechnen sich also definitiv! Auch wenn das Gesundheitssystem das noch nicht ganz wahrhaben möchte(!), die Krankenkassen die Kosten bis dato nur vereinzelt übernehmen.
FGMS und CGMS: Kurvendiskussion für mehr Lebensqualität mit Diabetes

Was nutzt mir ein einzelner Blutzuckerwert?


Beim Blutzuckermessen hat mich weniger das "In-den-Finger-Piksen" gestört, als der fehlende Blutzuckertrend. Was nutzt mir ein punktueller, einzelner Blutzuckerwert? Eine Momentaufnahme? Nicht sonderlich viel. Der Verlauf der Blutzuckerwerte über den gesamten Tag, die Kurve und vor allem der vorausschauende Blick auf den Blutzucker (Glukosetrend, Pfeil auf dem Display) ist doch entscheidend.

Denn nur so kann ich "Blutzuckerkatastrophen" sprich Hypo- und Hyperglykämien rechtzeitig vorbeugen und bereits bestehende Therapiefehler erkennen und ausbügeln.


Kurvendiskussion... I LIKE!


Kurvendiskussion kennt man aus der Mathematik und darunter versteht man die Untersuchung des Graphen einer Funktion. Das reicht, ich war nie ein Mathe-Genie, Mathe ist ein Arschloch, deshalb übersetze ich auf Diabetisch: Die Blutzuckerwerte bzw. Glukosewerte werden im Minutentakt gemessen, als Graph skizziert und dieser kann auf dem Display des CGMS/FGMS abgelesen werden. Zudem können wir den Werten aus der Situation heraus oder auch im Nachhinein Parameter wie etwa "Essen", "Sportliche Aktivität", "Stress"... zuweisen und anhand des Graphen und der "Notizen" die Werte analysieren und korrigieren. Perfekt! Natürlich sind die Werte mit dem PC auslesbar und mit Software analysierbar/auswertbar.. 

Ich erkenne beispielsweise, dass ich nachts meine Basalrate umdisponieren muss, dass ich weniger oder mehr Bolus für mein Lieblingsessen benötige als bisher angenommen, dass allerdings nur wenn ich es abends esse, nicht etwa mittags. Es sind die Dinge, mit denen man nicht rechnet, die nicht immer selbsterklärend sind und die man nun endlich aufdecken kann und die plötzlich so logisch erscheinen... Der AHA-Effekt!

Außerdem kann ich meine Blutzuckerwerte im Sport optimal anpassen. Kann vorausschauend agieren, Unterzuckerungen mit Kohlenhydraten rechtzeitig abfangen, gleichgültig in welchen Situationen. Ob Stress, Wetter, Hormone, Infekte, Sport, Wettkämpfe, Arbeit, Vorträge, Party oder Urlaub... all das sind Faktoren die sich auf den Blutzucker auswirken und die sich nicht oder nur sehr schwer mit punktuellen Messungen erkennen, einschätzen und korrigieren lassen. Es sei denn, ich messe 20 Mal und mehr am Tag meinen Blutzucker, dokumentiere mir alle Blutzuckerwerte in den unterschiedlichsten Situationen, auch nachts versteht sich ... und habe kein Leben mehr neben dem Diabetes PLUS kaputte Finger.

Dank der Glukosemesssysteme habe ich bessere Blutzuckerwerte im Alltag, es geht mir damit natürlich deutlich besser, ich habe viel mehr Energie und lebe intensiver, ich senke das Risiko Folgeerkankungen zu bekommen und mein HbA1c-Wert (für diesen nahezu nichts-aussagenden Durchschnittswert(!!!) sich das Gesundheitssystem ja leider immer noch immens interessiert) hat sich entsprechend deutlich verbessert.


Was geht in den "Köpfen" der "Krankenkassen" vor?


Und nun bleiben noch zwei Fragen: Warum verdammt müssen wir als Diabetiker Extraschichten schieben, um uns die Sensoren leisten, die kontinuierlchen Glukosemesssysteme finanzieren zu können? Damit wir mehr arbeiten und damit mehr Stress haben? Die Auswirkungen von Stress sollten den Kassen eigentlich bekannt sein. Ich hoffe nur, dass sich nicht darauf "ausgeruht" wird, dass wir Selbstzahler, derzeit nur wenig Blutzuckerteststreifen rezeptieren lassen, die Kosten für bessere Blutzuckerwerte und mehr Lebensqualität selbst tragen. 

Davon abgesehen: Was ist wirklich teurer für die Krankenkassen? 450 Teststreifen (mehr werden nicht bewilligt) + schlechte Blutzuckerwerte (und dessen Folgen) oder sechs Sensoren + gute Blutzuckerwerte pro Quartal?

Ich bin vielleicht ein kleiner Wurm, der hier nicht ernstgenommen wird, aber: ICH WILL EINE ERKLÄRUNG, EINE PLAUSIBLE BEGÜNDUNG FÜR DEN MIST DER HIER VERZAPFT WIRD, FÜR DAS, WAS HIER GEWALTIG SCHIEFLÄUFT!
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